Liebe Menschen in der Kirchengemeinde St. Johannis!
Nun war Pfingsten und wir haben draußen vor der Kirchentür unseren Gottesdienst am Sonntag gefeiert. Es war trotz der Umstände ein schönes Fest (vielleicht ein bißchen windig) und ich möchten allen, die daran beteiligt waren, herzlich für ihre Unterstützung danken: unserem Küster, dem Hygieneteam und den Musikern.
Nun wird fröhlich weiter „gelockert“ in unserem Land und in den Ländern um uns herum. Wünschen wir uns, dass wir alle unbeschadet daraus hervorgehen.
Leider machen jetzt freikirchliche Aktivitäten auf sich aufmerksam, in Hessen und Bremen, indem sie anscheinend nicht sorgsam genug mit den Regeln für Veranstaltungen umgehen. Das ist zum Schaden aller kirchlichen Veranstaltungen. Denn leider sind die Medien, wie schon am Wochenende zu sehen und zu hören war - jedenfalls im ZDF - anscheinend nicht in der Lage zu differenzieren, über wen sie dort berichten. Nun, das ist schade. Die verfassten Kirchen haben sich von Anfang an unter den vorgegebenen Bedingungen eingeordnet aber vor allem haben sie zur Erklärung der Notwendigkeit so mancher Maßnahmen beigetragen.
Was gibt es in der Gemeinde?
Unser Kindergarten, das Montessori - Kinderhaus, konnte seinen Betrieb wieder aufnehmen. Von Woche zu Woche wird die Gruppe der Kinder größer. Es gibt immer ein freudiges Wiedersehen, wenn „neue“ Kinder wieder kommen dürfen. Das Hygienekonzept greift, die Eltern halten Abstand und den Kleinen geht es gut. Das Gemeindehaus füllt sich langsam wieder mit Leben. Ein Stück der Normalität, die wir mögen, kehrt zurück.
Der Gemeindebrief der drei evangelischen Kirchengemeinde im Raum Bordesholm/Brügge ist herausgekommen. Er ist gelungen, wie ich finde. Wer daran Interesse hat, kann ihn hier auf unseren Internetseiten runterladen.
Wer Spaß an Historischem hat, wird in unserer Kirche fündig. Dort ist es jetzt möglich, sich über die Kirche und deren Ausstattung zu informieren. Mittels eines QR - Codes (QR - englisch: Quick Response, „schnelle Antwort“) lassen sich historische Ereignisse zu unserer Kirche abrufen. Auf Dauer kann diese Art der Mitteilungen auch über die Gemeindearbeit vor Ort informieren. Mal sehen, wie sich diese Präsenz im Internet gestaltet und welche Ideen uns noch so kommen im Laufe der nächsten Zeit. Vielleicht hat ja eine Gruppe Lust, sich mal auf so ein Experiment einzulassen. Jetzt freue ich mich, dass wir ein so gelungenes Projekt umsetzen konnten. Wer Lust hat, ist herzlich eingeladen, in unserer Kirche die QR - Codes zu suchen und sich zu informieren.
Der Kirchengemeinderat tagt wieder. Wir werden ein Resümee darüber ziehen, ob es sinnvoll ist, auf diese Art Gottesdienst in der Kirche zu feiern, wie wir es gemacht haben und kommenden Sonntag noch einmal machen werden, mit Abstand und ohne Gesang. Wenn Sie sich selbst ein Bild machen wollen, sind Sie natürlich herzlich willkommen - Sonntag 10.40 Uhr. Die Gottesdienste, die wir draußen feiern unterscheiden sich kaum von denen, die wir früher draußen gefeiert haben. Der Chor fehlt so oder so.
Das Gemeindehaus soll eine neue Küche bekommen und überhaupt stehen einige Umbauten im Gemeindehaus an. Auch darüber, gilt es zu beraten. Ebenso die Frage, wann denn die ausgefallenen Konfirmationen nachgeholt werden können. Und noch so manch andere Themen sind zu verhandeln.
2030 ist ein einschneidendes Jahr für die Kirche allgemein. Die Steuereinnahmen gehen zurück, die Kirchenmitglieder auch und ebenso die Anzahl der Pastorinnen und Pastoren, die eine Gemeinde in der Nordkirche übernehmen könnten. Das Mittel, das sich die Kirche ausgedacht hat, um diesen anstehenden Mangel nicht nur zu verwalten, sondern konstruktiv dem zu begegnen, ist die sogenannte Regionenbildung, in der die Kirchengemeinden auf den unterschiedlichsten Ebenen zusammenarbeiten können und sollen. Im Moment geht es um die Frage der pastorale Räume, also die Frage danach, wieviele Pastoren für welche Gestaltungsräume zuständig sein können und sollen. Für unsere Gemeinde ist ein Raum mit sechs/sieben anderen Gemeinden in Aussicht genommen, die sogenannte Eiderregion, mit evtl. Unterregionen. Im Jahr 2030 werden für diese Gemeinden noch 5 1/4 Pfarrstellen zur Verfügung stehen. Wir müssen also mit knapp 2 Stellen weniger auskommen.
Das sind jetzt nur ein paar Einblicke in die momentane Lage der Gemeinde, einige Fragen sind immer noch nicht geklärt und bleiben wohl auch noch eine zeitlang offen. Vor allem die, wann wir wieder Gemeindeveranstaltungen machen können und wann sich die Gruppen wieder treffen werden. Vor den Sommerferien wird das wohl nichts. Das Generationentheater hat sich jetzt auch gegen eine Aufführung im September entschieden, denn auch hier sind keine Proben möglich. Theaterproben wären unter den gegebenen Umständen nicht ungezwungen möglich. Über digitalisierte Formen und Präsentationen denkt die Theatergruppe nach. Vielleicht lässt sich hier noch ein Format entwickeln. Wir werden sehen.
Liebe Menschen in der Kirchengemeinde St. Johannis!
Das war jetzt wieder ein kleiner Einblick in die Arbeit unserer Kirchengemeinde zu Corona-Zeiten. Wenn die Lockerungen mehr und mehr zunehmen - und das werden sie, wenn nicht eine zweite Infektionswelle kommt - dann wird nach und nach wieder zurück kommen, was uns wichtig war.
Wieder stehen wir vor einer spannenden Woche. Wir werden sehen, was sie uns bringt.
Ihnen wünsche ich, dass Sie gesund sind und bleiben und dass Sie spüren, dass Sie behütet sind.
Wenn Sie etwas auf dem Herzen haben, gilt weiterhin: Die Mitarbeiter/ -innen der Kirchengemeinde sind selbstverständlich für Sie da. In seelsorgerlichen Angelegenheiten erreichen Sie mich jederzeit telefonisch unter 04322/4014.
Die Kirche ist tagsüber für Sie zum Gebet geöffnet.
Handeln Sie besonnen, bleiben Sie behütet und achten Sie auf Ihren Nachbarn!
Ihr Pastor
Henry Koop
P.S.
Cantate
Neue Lieder singt dem Herrn,
überdrüssig ist der Herr der alten Liedern, der alten Leier.
Nicht mehr hören will Gott die Lieder von den Sünden, die die Priester den Menschen einreden, um von ihren Opfern gut zu leben.
Hören will die Göttin Lieder der Befreiung, der weiten Liebe. Hosianna!
Nicht mehr hören will der Lebendige Lieder von Krieg, Hass und Gewalt.
Hören will die Lebendige Lieder der Umarmungen, der Liebe, der heiligen Küsse, der Zärtlichkeit. Hosianna!
Nicht mehr hören will die Heilige Lieder der Scham dafür, dass wir als Frau und Mann geschaffen sind. Dass wir nackt sind.
Hören will der Heilige Lieder von der Schönheit und Würde des so gut geschaffenen Leibes und seiner Sinnlichkeit, Erotik, Geschlechtlichkeit. Hosianna!
Nicht mehr hören will Er Lieder der Entsagung, der Verdrängung, der Freudlosigkeit, der Enthaltsamkeit.
Hören will Sie Lieder und laute Schreie der Lebensfreude, der Lust von Frau und Mann unter Apfelbäumen, wo uns unsere Ahnen nicht empfingen. Hosianna!
Nicht mehr hören will die Eine Lieder der Selbstzweifel, der Unwürdigkeit, der Kleinheit.
Hören will der Eine Lieder, die des Lobes voll sind auf die Urkraft der Liebe, die Urkraft des Universums singt!, jauchzt!, schreit! Hosianna!
Nicht mehr hören will die Ewige Lieder der Abgrenzung und Ausgrenzung von Menschen untereinander
Hören will der Ewige Lieder, die von Berührungen voll Lust und Liebe der Menschen, die miteinander Zeit verbringen, singen. Hosianna!
Nicht mehr hören will der Heilige Lieder die voll sind von Neid, Eifersucht, Ehebruch und Steinigung, Lieblosigkeit, Ausbeutung.
Hören will die Heilige Lieder, die von der Fülle des Lebens künden, Lieder von Menschen, die tanzend, sich umarmend, die Schöpfung loben. Hosianna!
Cantate
Neue Lieder der Liebe, der Lust, des Lobes, das Lied der Lieder singt dem Herrn,
Laute Lieder, die davon künden: »Liebe kann nicht Sünde sein!« lasst uns singen.
Singt’s der Ewigen nicht nur sonntags
Hosianna Hosianna Hosianna!
© Bernhard Weckenmann