Liebe Menschen in der Gemeinde und darüber hinaus!
Nun liegt die Weihnachtswoche und der Jahreswechsel hinter uns - ohne die schönen gottesdienstlichen Feiern. Am Heiligen Abend war es schon sehr bedrückend. Es kamen immer mal wieder Besucher in die Kirche und verweilten dort ein wenig, kehrten ein, kehrten in sich vielleicht und nahmen so ein wenig von der Weihnachtsstimmung mit nach Hause. Wer wollte, konnte das Friedenslicht aus Bethlehem mitnehmen. Weihnachtsmusik kam von der Orgel und so manch einer hörte auch Geigenklänge. Viele Menschen aber sind zu Hause geblieben und haben über die Feiertage unsere schöne Kirche besucht. Der eine oder die andere hat den Gottesdienst angeschaut, den wir in den drei evangelischen Kirchengemeinden zusammen für die Menschen aufgenommen haben, um doch wenigstens so, weihnachtliche Atmosphäre aus den Kirchen in die Häuser zu schicken. Unsere Kirche ist noch die gesamte Weihnachtszeit (bis zum 2. Februar!) über weihnachtlich geschmückt, so dass Sie noch im Januar die Möglichkeit haben ihr einen Besuch abzustatten, um vielleicht einen Blick auf unsere schöne Krippe zu werfen.
Eigentlich sollte vor Weihnachten jeder Haushalt, deren Mitglieder auch noch Kirchenmitglieder sind, einen Brief des Kirchengemeinderates bekommen. Bekommen haben Sie den Brief wohl, soweit meine Informationen, nur leider erst nach Weihnachten.
Vielleicht hätte ich unseren freundlichen Postboten bitten sollen, die Briefe an Sie mit auszuteilen (frankiert natürlich). Er hätte es sicher nicht getan aber der Umweg über das Briefzentrum in Neumünster hat jedenfalls vom 21. Dezember (Abgabe am Postschalter) bis zum 29. oder 30. Dezember gedauert (Ankunft in Brügge und Wattenbek und den anderen Dörfern unseres Kirchspiels). Es tut mir Leid.
Es sollten wohl nicht nur die Krankenhäuser überlegen, ob sie nicht doch die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erhöhen sollten, sondern auch die Post.
Nun hat ein neues Jahr begonnen, liebe Menschen in unserer Gemeinde und darüber hinaus. Dieses neue Jahr ist mit Hoffnungen und Gefühlen beladen, wie selten zuvor. Wir sind wohl froh darüber, dass das alte Jahr mit allem, was es gebracht hat, vorüber ist und halten gleichzeitig mit Hoffnung wie mit Unsicherheit beladen Ausschau nach dem, was kommt. Im Wissen darum, dass sicherlich noch so manche Drangsal zu überstehen ist.
Wenn es in unserer Macht steht, uns dazu zu verhalten, dann mögen wir auf die Jahreslosung für 2021 hören. (Lk 6,36): „Jesus Christus sagt: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist.“
Es ist ein guter Rat, den Jesus hier ausspricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist. Es ist nicht alles gut und richtig, was Menschen tun oder was ich tue. Es war sicher auch nicht alles richtig, was im letzten Jahr im Umgang mit der Pandemie getan worden ist. Auch sonst sind Fehler gemacht worden, gesellschaftlich genauso, wie privat.
Es ist eben nicht alles gut und richtig, was wir tun. Ich kann aber immer barmherzig damit umgehen. Das heißt nicht, dass ich alles in Ordnung finde und billige; es heißt aber, dass ich Menschen achte, auch wenn sie Fehler machen. Wir leben in einer schweren Zeit. Lassen Sie uns also, Barmherzigkeit üben in Worten und Taten. Auch im Erbarmen leuchtet uns Gott
Die Verse von Dietrich Bonhoeffer „Von guten Mächten“, vielen von Ihnen gut bekannt, sollen sie im neuen Jahr begleiten. Ich schicke Ihnen diese Verse mit einem Gebet:
„Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.“
Du guter Gott, wir wollen glauben, dass du uns mit deiner Liebe umgibst, uns zur Seite bist du und uns voraus und hinter uns, an jedem Tag und in jedem Jahr unseres Lebens.
Lass uns das spüren, wenn schwere Zeiten da sind, und die Umwege, die öden Strecken, auf denen wir nur noch lustlos einen Fuß vor den anderen setzen.
Sei bei uns auf dem Weg durch dieses neue Jahr, schenke uns Zuversicht und Vertrauen.
„Noch will das alte unsre Herzen quälen,
noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen
das Heil, für das du uns geschaffen hast.“
Du tröstender Gott, dieses Jahr hat uns schwer zu schaffen gemacht wie lange keines. Wir haben viel zu tragen gehabt und tragen noch immer daran.
Wir bitten dich: Lass uns daraus lernen, was wirklich wichtig ist, welche Sorge sich lohnt.
Hilf uns, das Gute zu sehen, in allem was schwer ist.
Wir warten darauf, dass unsere Welt wieder heil wird, dass wir hinter uns lassen können, was uns so bedrückt.
Zeig uns, wo wir gelassener und geduldiger werden können
„Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern
des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,
so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
aus deiner guten und geliebten Hand.“
Barmherziger Gott, so viele haben aus einem bitteren Kelch trinken müssen im vergangenen Jahr.
Sei du mit deiner Liebe bei all den Kranken, bei den Erschöpften und Müden, bei den Traurigen und Wütenden, bei den Ratlosen und Verzweifelten, bei den Trauernden.
Du weißt, was Leiden und Sterben bedeutet, und du gehst mit uns durch das alles hindurch.
„Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,
so lass uns hören jenen vollen Klang
der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,
all deiner Kinder hohen Lobgesang.“
Wir haben dich zu loben, Gott, trotz allem, für alles, was uns an Gutem widerfahren ist in dem vergangenen Jahr, wo wir bewahrt geblieben sind, wo wir Freude gehabt haben und Verbundenheit gespürt, wo wir näher zusammengerückt sind.
Unsere Welt ist größer als die kleine Welt, die uns umgibt.
Lass uns deine anderen Kinder nicht vergessen, unsere Schwestern und Brüder, von denen viele größere Not leiden als wir.
„Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Du bist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“ Amen
Liebe Menschen in der Gemeinde und darüber hinaus!
Wenn Sie etwas auf dem Herzen haben, sind die Mitarbeiter/ -innen der Kirchengemeinde selbstverständlich für Sie da. In seelsorgerlichen Angelegenheiten erreichen Sie mich jederzeit telefonisch unter 04322/4014.
Die Kirche, die in diesen Tagen noch so wunderschön weihnachtlich geschmückt ist, ist tagsüber für Sie geöffnet.
Solange die Präsenzgottesdienste noch ausfallen, finden Sie jeweils am Anfang einer Woche hier auf unserer Internetseite einen neuen Brief an Sie.
Die Mitglieder des Kirchengemeinderates und ich persönlich, als Ihr Pastor, wünschen Ihnen und allen, mit denen Sie zusammenleben und allen, die Ihnen am Herzen liegen, ein gutes und gesundes Jahr 2021.
Seien Sie Gott befohlen in dieser merkwürdigen Zeit und passen Sie gut auf sich und Ihren Nachbarn auf.
Herzliche Grüße,
Ihr Pastor
Henry Koop