Liebe Besucherin, lieber Besucher,

Sie stehen hier vor unserer schönen St. Johannis Kirche in Brügge. Auf einer Erhebung oberhalb der südlich vorbeifließenden Eider errichtet, sehen Sie eine einfache spätromanische Feldstein-Saalkirche mit einem eingezogenen Kastenchor.

Die Kirche hat über die Jahrhunderte diverse Veränderungen erfahren, die sich noch heute gut an den Außenfassaden ablesen lassen. Die vorerst letzte große Renovierung der Kirche wurde 2001 vorgenommen.

„Vieles im heutigen Erscheinungsbild der St. Johannis-Kirche weist zurück an den Anfang des 13. Jahrhunderts. Die Form der Feldstein-Saalkirche mit eingezogenem Kastenchor findet sich häufig bei spätromanischen Dorfkirchen Holsteins. Möglicherweise ist der zunächst erbaute Chor mit der in der Urkunde von 1220 erwähnten Kapelle identisch. Die Anordnung der Fenster läßt darauf schließen, daß er von Anfang an eingewölbt werden sollte. Das heute vorhandene gotische Achtrippengewölbe wurde jedoch erst gegen Ende des 13. Jahrhunderts eingezogen. Vorher war bereits das Kirchenschiff in Backsteinbauweise verlängert worden, vielleicht im Zusammenhang mit der Erhebung von der Kapelle zur Kirche. Die Wände des Schiffes wurden im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgestaltet, aber die ehemaligen Rundbogenfenster und das Nordportal zeichnen sich noch deutlich im Mauerwerk ab. Ein altes, zugemauertes Westportal wird heute vom Kirchturm verdeckt.“ (Quelle: Hartmut Hildebrandt, Die St. Johannis-Kirche in Brügge (Holst.), 1999)

Wissenswertes

Ostung

Wie die allermeisten Kirchen des Mittelalters ist auch St. Johannis „geostet“. Manche Kirchen sind dabei aber nicht strikt in Richtung Osten ausgerichtet (also parallel zu einem bestimmten Breitengrad), sondern in Richtung der aufgehenden Sonne. Da die Sonne aber nicht jeden Tag an der gleichen Stelle aufgeht, muss in diesen Fällen der Sonnenaufgang an einem bestimmten Kalendertag zugrunde gelegt werden.

Die Achse unserer Kirche ist um ca. 10° nach Süden gekippt. Der Grund dafür ist nicht offensichtlich – es entspricht dem Sonnenaufgang Anfang März. Da kirchliche Feste oder Namenstage in Bezug auf unseren Kirchenpatron für diesen Zeitraum nicht verzeichnet sind, könnte angenommen werden, dass der Bau der Kirche Anfang März, also nach dem Winter, begonnen wurde.